Monday, January 23, 2006

Meine Arbeit



Viele der Zuhoerer wissen ja sicher schon das ich hier in Spanien nicht nur auf der faulen Haut liege und studiere, nein ich arbeite hier auch, um mir mein dekadentes Leben im Luxus zu finanzieren. Und da man Deutscher die spanische Kueche nur aus Funk- und Fernsehern kennt werde ich versuchen ein wenig Beitrag zur Aufklaerung zu leisten . Ich arbeite also in einer spanischen Spezialitaeten-Gaststaette, d.h. wir bereiten traditionelles spanisches Essen zu. Unter anderem Tapas, das sind kleine Schnittchen mir den unterschiedlichsten Dingen drauf, Fisch, Fleisch, Eier, Ueberraschungseifiguren oder Ameisenbaerkot, je nach Geschmack des Kunden. Diese Haeppchen werden dann in Vitrinen an der Bar zu Schau gestellt und der interessierte Konsument braucht sich einfach nur noch den Snack seiner Wahl auf den Teller zu packen. Wobei der gemeine, ausgewachsene Durchschnittsspanier am Tag bis zum 3-fachen seines eigenen Koerpergewichts an Tapas essen kann.... faszinierende Kreaturen...
Da diese Haeppchen doch recht trocken sind ist es im Allgemeinen ueblich etwas dazu zu trinken oder Stuecke die sich schwer schlucken lassen mit dem sogenannten Schubstock, latta de empujar, direkt in den Magen zu befoerdern. Viele der Leser moegen jetzt angewiedert weggeschaut haben oder mussten gar kurzzeitig aufstossen, aber als Journalist habe ich die Aufgabe, wenn nicht sogar die heilige Pflicht ueber jedes noch so kleine Detail sachlich und der Wahrheit entsprechend zu berichten. Nun gut was bieten wir also in der Bar so an Getraenken an. Zu den wohl haeufigst bestellen Getraenken gehoert eine Art braunes, brackiges Wasser, das Cerveza, was frei uebersetzt so viel wie Bier heist, wohl aber mit dem Bier in Deutschland nur den Namen teilt.
Ich arbeite meist in der Kueche, wo auch das Foto gemacht wurde, da ich fuer die Oeffentlichkeit nicht vorzeigbar bin!
Ein weiteres Leibgericht der Spanier ist die Paella, uebersetzt : Reste. Das heist da kommt alles rein was in der Kueche so uebrig bleibt, einmal hat ein Kollege seinen Gelbeutel und eine Tuete mit Medikamenten vergessen...
Ein grosser Bestandteil der Paella ist und bleibt aber natuerlich der Fisch und allerlei anderes Ungeziefer des Meeres, wie Krabben, Tintenfische, Muscheln, phillipinische Perlentaucher und Seeanemonen.Wir bereiten meist die Paella einige Monate vor dem eigentlichen Verzehr zu und stellen sie an einen warmen und trockenen Ort, weil nur so der Fisch sein volles Aroma entfalten kann.
Die spanische Kueche ist schon vielseitiger als die Deutsche und eindeutig auch gesuender. Wenn ich wieder zu Hause bin kann ich ja mal einige der erlernten Gerichte kochen...

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Ich freue mich doch schon sehr darauf wenn du uns diese Gerichte in Deutschland kochen möchtest ... ich hoffe dann bereitest du sie aber nicht schon einige Monate vorher zu, sondern frisch. Obwohl, also lebenden Fisch in der Küche zu haben ist dann doch eine etwas eigenartige Vorstellung.
Aber ich kann deine Arbeit ganz gut nachvollziehen, habe ja immerhin auch mal bei Nordsee gearbeitet ... und nach deinem Bericht ist mir jetzt klar geworden, warum auch ich nur hinten in der Küche arbeiten durfte ... :-)

3:04 PM  

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